Laird Oliver -
Wortschmied und Digital Artist

Herr Wölke, mein erster Lehrer in der Inselschule, hat einmal zu mir gesagt, ich solle ein Leben führen, über das es sich lohnt zu erzählen. Nun, ich bin immer noch dabei, begleiten Sie mich doch ein wenig …

Ich bin schon viel gewesen in meinem Leben ...

… der Running Joke der Inselschule, weil sich ein breiter bayrischer Dialekt auf einer verschlafenen ostfriesischen Insel in den 1970ern echt toll gemacht hat, Kellner in einem bayrischen Lokal auf Langeoog, weil mein Vater eine super Geschäftsidee gehabt hat, Inselkutscher, Matatu Driver, Viehdoktor in spe und jetzt Schriftsteller und Digital Artist. So ein Leben fasst man nicht mit wenigen Worten auf einer Homepage zusammen. Nicht ohne notwendigerweise das auslassen zu müssen, was wirklich cool war. Oder schrecklich. Deshalb gibt es an dieser Stelle nur ein paar Impressionen, die doch ein ganz gutes Bild von mir zeichnen – glaube ich zumindest. Und vielleicht gibt es ja bald mehr von mir. Schauen Sie doch einfach mal wieder vorbei.

Zwischen Ebbe und Wut

Laird Oliver der Inselindianer

Ich komme von Langeoog. Eigentlich. Und eigentlich auch nicht. Wer jetzt nicht weiß wo das liegt, darf gerne eine Karte aufschlagen. Langeoog ist eine kleine Insel vor der Küste Ostfrieslands. Knapp 19 Quadratkilometer groß, 2000 Einwohner, 1 Dorf. Das war´s. Im Winter hat das einzige Kino zu. Dafür gibt es raue nordische Idylle satt. Als Kind habe ich das gehasst. Als Jugendlicher auch. Später habe ich es geliebt. Ich habe endlose Stunden am Strand meiner geliebten Insel Langeoog verbracht, zwischen dem Meer und der Unendlichkeit. Allein, mit meinem Hund, mit meiner damaligen Lebensgefährtin und oft auch mit den Pferden, die meine Eltern besaßen. Und ja, es gab mal eine Zeit, in der ich Melli vor dem Hund aufgezählt hätte. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich vielleicht ein anderes Mal erzähle …

Lilly Marlen auf Langeoog
Die Möwe und du auf Langeoog

Laird Oliver

Der Traumreisende

Geschichten  habe ich eigentlich schon immer erfunden. Zumindest solange ich mich erinnern kann. Alles andere wäre wohl auch seltsam. Meistens habe ich sie mir selbst erzählt. Auf dem Schulweg zur Inselschule Langeoog, dem Pausenhof und natürlich auch bei einer einschläfernd drögen Schulstunde WUK. Sie wissen nicht was WUK ist? Welt- und Umweltkunde bei Matte. Ähm, ´tschuldigung. Ich meinte bei Herrn Schamhaar. Der hieß wirklich so. Kein Witz. Und er trug eine Vollglatze. Das mit den Geschichten passiert mir auch heute noch. Unter der Dusche, vor dem zu Bett gehen, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder wann immer ich eben Zeit dazu habe oder sie mir nehme, denn mittlerweile habe ich gelernt, dass Schriftsteller anfangen zu arbeiten, wenn sie mit leerem Blick aus dem Fenster starren. Vielleicht schreibe ich ja mal eine Autobiografie. 

Jenseits der Hoffnung, oder …

Jenseits von Afrika

Die Autobiografie des Traumreisenden …

… ist das natürlich noch nicht. Aber vielleicht deren Anfang. Oder es sind einfach die ersten Zeilen jenes Tages, an dem ich ganz unten war und dachte, es gibt kein morgen mehr.

Da stand ich nun also …

… jenseits der Zollabfertigung des Moi International Airports, Mombasa, Kenia. Es war schattige 29 Grad warm, die Luftfeuchtigkeit betrug gefühlte 70 Prozent und ich starrte ziemlich dämlich aus der Wäsche. Mein Leben war ein Trümmerfeld. Das lag an meinem Vater. Zumindest teilweise. Er hatte mir vor gut zwei Wochen eröffnet, dass er unseren Familienbetrieb auf Langeoog aufgeben würde. Und dann war da noch Melanie. Sie hatte mir den Laufpass gegeben. Weil ich ich war, meine Mutter mal wieder das Schwiegermonster hatte raushängen lassen und natürlich wegen ihm. Detlef, Dirk, Denis, keine Ahnung mehr. Sie wollte einen Kerl, der ihr auch mal eine scheuert und nicht nur immer Blumen schenkt. Einen, bei dem sie sich anlehnen kann. Das hat sie gesagt. Kein Scheiß …

Rückblickend muss ich gestehen …

… dass mich die linke Nummer meines Vaters eigentlich nicht hätte überraschen sollen. Der Mann hatte es bereits mein ganzes Leben lang zu einer olympischen Disziplin erhoben, mir Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Warum? Fragen Sie mich nicht. Vielleicht hätte er lieber ein Mädchen gewollt. Oder gar keine Kinder. Was weiß ich.

Aber Melanie?

Das war etwas ganz anderes. Wir hatten Heiratspläne geschmiedet und von einer gemeinsamen Zukunft geträumt. Bis zuletzt. Ich verstehe es nicht. Auch heute noch nicht. Zumindest nicht ohne den Glauben ans andere Geschlecht zu verlieren. Deshalb musste ich weg. Möglichst weit. Das Wega System wäre toll gewesen. Siebenundzwanzig Lichtjahre hörten sich wunderbar entfernt an und bestimmt gab es da einen lauschigen Planeten mit traumhaften Sonnenuntergängen. In Ermangelung realistischer Reisemöglichkeiten musste dann aber Kenia herhalten. Da kannte ich mich nach drei Urlauben wenigstens schon aus und ein Sundowner in der Massai Mara war vielleicht nicht so spektakulär wie auf einer fremden Welt, aber manchmal muss man nehmen, was man kriegt. Ich wollte ein paar Jahre dortbleiben, ein Leben führen wie in diesen alten Filmen. Daktari, Hatarie, Sie wissen schon. Einfach den Schmerz hinter mir lassen.

In Frankfurt am Flughafen …

… hatte sich das noch fantastisch angehört, aber hier und jetzt fühlte es sich nur noch grenzdebil dämlich an. Denn nachdem sich die ganzen Touristen, die mit mir zusammen angekommen waren, auf die Hotelbusse verteilt hatten, war ich allein. Und damit meine ich wirklich allein. Ich war so etwas wie ein Alien. Ich glaube, es gab damals außer mir nicht einen einzigen anderen Weißen im Umkreis von zehn Kilometern. Theoretisch hatte ich das natürlich gewusst. Dass es in Schwarzafrika mehr Schwarzafrikaner gibt als Weiße, ist gängiges Allgemeinwissen, aber ich hatte nicht geahnt, wie es sich anfühlt. Ich war noch nie so allein gewesen, wie in jenen ersten Minuten auf dem Moi International Airport. Damals hätte ich mir nie träumen lassen, dass am Ende mehr als zwei wunderbare Jahre daraus werden würden, die mich tief verändert haben. Aber auch das ist eine andere Geschichte …

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